Die Geschichte der Marla-Lampe






Im Jahre 1909 gründeten die Brüder Eduard und Josef Lauterbach in Berlin - Kreuzberg ein Kleingewerbe mit dem Firmennamen ´Gebr. Lauterbach Metallwaren´.
Im berliner Adressbuch ist die Firma ein Jahr später mit dem Eintrag ´Gebr. Lauterbach ... Spiritus-Invertlampen ... =Marla=´ zu finden.

Diese Bezeichnung wird bis in die Mitte der zwanziger Jahre beibehalten. Firmensitz und spätere Produktionsstätte der ersten Marla-Lampen ist die Oranienstraße 183, der Oranienhof - ein typischer berliner Gebäudekomplex mit mondänen Wohnungen zur Straßenseite und ausgedehnten Gewerbe- und Fabrikflächen auf drei Hinterhöfen. In einer der rechts abgebildeten Gewerbeflächen des Oranienhofes könnte die Herstellung der ersten Marla-Lampen erfolgt sein.
Diese Lampen (siehe Werbeanzeige) unterschieden sich von der später produzierten Form. Das ursprüngliche Design stammte von Josef Lauterbach, dem Ingenieur und Technologieträger der Firma. Der kommerzielle Gegenüber fand sich in seinem Bruder, dem Kaufmann Eduard Lauterbach.

Bereits in den ersten Firmenjahren brachten es die Gebrüder Lauterbach auf zahlreiche Patente und eingetragene Gebrauchsmuster.
Das erste Gebrauchsmuster gibt einen Hinweis darauf, wie die Gebrüder Lauterbach zu dem Markennahmen Marla gekommen waren: es wurde in der schweizer Stadt Marly eingetragen. Nach einem Besuch in dieser Stadt nahm Eduard Lauterbach den Namen Marly zur Vorlage für den Produktnamen seiner Lampe.
Mitte der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erlitt die Ursprungsfirma einen unerwarteten wirtschaftlichen Tiefschlag, der zu ihrem Konkurs führte.

Nach einer Änderung der Organisationsform in eine GmbH, deren Gesellschafter nun Ilse Lauterbach (die Ehefrau des Firmengründers Eduard Lauterbach) zusammen mit einem neu hinzugekommenen kaufmännischen Partner geworden waren, wurde die Lampe mit vereinfachtem Design weiterproduziert.

Der Produktionsort wechselte im Zuge mit der genannten Gründung der "Marla Lampen GmbH" aus dem mondänen Oranienhof in ein einfaches Holzgebäude in der Teupitzer Straße 63e in Berlin Neukölln; das Gebäude, das links unten im Bild zu sehen ist.

Eduard Lauterbach, wenn auch nicht mehr Inhaber der Firma, wirkte noch weiter in der GmbH mit, bis er kurz nach dem 2. Weltkrieg verstarb.

Nach dem Tode Eduard Lauterbachs wurde die Firma von seinem kaufmännischen Partner und dessen Nachkommen noch bis Mitte der 70er Jahre weiterbetrieben und dann stillgelegt.

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